CASA DRACULA
Vögel Für Vogelliebhaber gibt es eine Fülle interessanter Stellen auf einer Höhe von 800–2‘300 m. Bei den alljährlichen Vogel-Zählungen werden jeweils um die 300 Arten registriert, etwa 100 davon können rund um das Haus beobachtet worden. Unter anderem kommen der berühmte Felsenhahn (Cock of the Rock, Rupicola peruvianus) und ein Zimtbrust-Motmot (Baryphthengus martii) direkt hinter dem Haus vor. Oft fliegt morgens um 8 Uhr ein laut kreischender Papageienschwarm über das Haus auf dem Weg vom Schlafplatz zu den Nahrungsbäumen. Für ornithologisch Interessierte stehen Spezialliteratur, Feldführer, Feldstecher und ein Spektiv zur Verfügung. Galerie
Vogelarten rund um das Casa Drácula
Säugetiere Durch direkte Beobachtung und mittels Fotofallen sind z. B. nachgewiesen: Puma, Ozelot, Jaguarundi, Brillenbär, Faultier, drei Affenarten, zahlreiche Fledermäuse und Nager. Im Wäldchen hinter dem Haus wohnt ein Wickelbär, ein nachtaktiver, baumbewohnender Fruchtfresser, der nie auf den Boden kommt. Bei einer der Affenarten des Dracula Reservates, die besonders gefährdet ist, wird die Bestandentwicklung mit einem Überwachungsprogramm verfolgt. Besonders artenreich sind hamsterartige Nagetiere, wichtige Frucht- und Samenfresser, welche die Regenwaldbäume auch bergaufwärts verbreiten können.
Frösche und Echsen In den Nebelwäldern des Reservates lebt ein grosses, aber erst lückenhaft bekanntes Spektrum an Amphibien und Reptilien. Seit der Gründung des Reservates (2013) sind hier bereits mehrere neue Frosch- und Echsenarten gefunden worden, wovon eine nach dem Reservat benannt ist (Anolis dracula). Die Wälder mit ihren zahlreichen Wasserläufen bilden zudem ein Refugium für diverse Endemiten, von denen bisher nur wenige Fundorte bekannt sind.
Insekten Unsere Kenntnis der lokalen Insektenfauna ist sehr bruchstückhaft. Stechmücken sind wesentlich seltener als in vielen anderen Tropengebieten. Spektakulär sind die zahlreichen, grossen Schmetterlingsarten, unter anderem die Morpho-Falter mit königblau schillernden Flügeln. Für entomologisch Interessierte existiert im Haus eine Lichtfang-Einrichtung.
Garten Den interessanten, sorgfältig ausgewählten und schön gepflegten Pflanzenbestand rund um das Haus könnte man als kleinen botanischen Garten bezeichnen. Er enthält einige bemerkenswerte und seltene Wildpflanzen aus der Region, teils gepflanzt und teils spontan, aber bewusst geschont und gefördert. Dazu kommen zahlreiche einheimische und exotische Zier- und Nutzpflanzen.
Pflanzen im Garten des Casa Drácula
Kulturpflanzen & Landwirtschaft
Das Casa Drácula liegt in einer vielfältigen und abwechslungsreichen Landwirtschaftszone, die praktisch ohne Maschinen und Fahrzeuge auskommt. Besonders häufig sind Speise- und Kochbananen, Zuckerrohr, Guave, Naranjilla, Inga und Guadua. Baumbestände werden in der Regel gleichzeitig als Viehweiden genutzt und sind daher von Hecken eingefasst. Daneben existiert eine Fülle weiterer Kulturpflanzen. Galerie
Die Stiftung Altropico mit Sitz in Quito, San Lorenzo, Tulcán und Chical fördert nachhaltige Landwirtschaft und setzt sich für eine Aus- und Weiterbildung der Bauern ein.
Wildpflanzen Die tropischen Anden gehören zu den artenreichsten Gegenden der Welt. Das Tal des Río San Juan (Quinshul, Chical, Maldonado) erhält während des ganzen Jahres hohe Niederschläge vom Pazifik her, was eine besonders üppige Pflanzenwelt ermöglicht. Besonders artenreich sind die Epiphyten und unter diesen wiederum die Orchideen. In den Gebieten, die vom Casa Drácula aus mit einem Tagesausflug erreichbar sind, wachsen zusammengenommen etwa 3'000 Pflanzenarten, also so viel wie in ganz Mitteleuropa.